Geschichte
Zwei Vereine gehen einen Weg
Hier möchten wir anschließen an die beiden Chroniken der Musikvereine und wollen den Weg nun gemeinsam bestreiten.
Dieselben Nachwuchssorgen, der selbe Dirigent und auch der selbe Enthusiasmus der Musiker waren in Jahre 1969 der Grund für den Zusammenschluss des damaligen Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Horath und des ehemaligen Pfarrmusikvereins Berglicht zu der heutigen Orchestergemeinschaft Horath-Berglicht.
“Dieses Kind, welches damals aus der Not geboren wurde, ist herangewachsen und hat sich prächtig entwickelt”, so berichten Zeitzeugen. Die Zusammenarbeit beider Vereine, die nach wie vor finanziell voneinander unabhängig sind, lässt im musikalischen und auch kameradschaftlichen Sinne keine Wünsch offen.
Wie soll das Kind denn heißen?
Nach den an anderer Stelle bereits erwähnten Konflikten, was die Namensgebung der Spielgemeinschaft betrifft, hat man sich im Jahre 1973 auf “Orchestergemeinschaft Horath-Berglicht” geeinigt. Die Namensgebung spielte bei den damaligen Musikern eine zweitrangige Rolle. Die Verantwortlichen sahen die Priorität darin, die Spielfähigkeit, vielmehr noch die Lebensfähigkeit des Vereins zu erhalten. Dies ist ihnen bestens gelungen und die Einstellung der Akteure hat sich bis heute nicht geändert.
Nun hatte man dem Kind einen Namen gegeben. Jetzt fehlte eigentlich nur noch das passende Kostüm. Bereits ein Jahr später wurde die erste gemeinsame Uniform angeschafft. Gleiche Krawatten und Hemden, die die Vereine seit längerem besaßen, dankten ab und wurden durch schwarze Hosen, blauen Bolero mit einer Lyra im Wappen, sowie weißem Hemd mit Samtschleife ersetzt. Jetzt sah auch ein Außenstehender die “Gemeinschaft”.
Bereits im Mai 1997 wurde diese Uniform durch eine violettfarbende ausgetauscht. Als Wappen trägt man heute die vereinten Wappen der beiden Gemeinde Berglicht und Horath (s.o.) auf der Brust, verziert mit einer Halsschleife, die durch eine Lyra gebunden ist. Grund für diese Neuanschaffung war ein größerer Bedarf an neuen Uniformen und man hielt die Farbe blau nicht mehr für “zeitgemäß”.
Gemeinsam auf Reisen
Um die Kameradschaft zu pflegen und die Ehepartner mit ins Vereinsleben zu integrieren, beschloss man im Jahre 1976 erstmals in der Vereinsgeschichte einen Ausflug durchzuführen, der nach mehrheitlichem Beschluss an den Königssee führte.
Eine Anekdote erzählt, dass der damalige Dirigent Johann Schemer, von allen “Schemer Hannes” genannt, sich während eines Morgenspaziergangs im Sonntagszwirn auf eine Wiese zu einem Bauern gesellte und ihm tatkräftig mit einer Sense zur Hand ging.
Dieser Brauch, regelmäßig einen Ausflug durchzuführen hat bis dato Tradition. So zog es den Verein unter anderem 1981 in die Weltstadt Paris, 1984 nach München, 1987 nach Bremerhaven oder 1994 in die goldene Stadt Prag.
Außer diesen Ausflügen führen Mitglieder des Vereins regelmäßig Bergtouren in den Alpen durch oder wandern bzw. radeln in heimischen Gefilden. Bleibt da Zeit zum Musizieren?
Musizieren geht vor
Trotz der vielen Aktivitäten der Vereinsmitglieder stand und steht der musikalische Aspekt immer im Vordergrund. So spielt die Orchestergemeinschaft auf Jubiläen, Umzügen, kirchlichen Anlässen und Festveranstaltungen und gibt ihr musikalisches Können zum Besten.
Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf veranstaltet alle zwei Jahre einen “Verbandsgemeindemusiktag”, der abwechselnd von den Vereinen der Verbandsgemeinde ausgerichtet wird. Dieser Musiktag wird immer gerne genutzt, um neue Stücke kennen zu lernen oder auch um das eigene, aber auch das musikalische Niveau der Nachbarvereine einzuschätzen.
Auftritte, die der Orchestergemeinschaft noch lange in positiver Erinnerung bleiben werden, waren unter anderen die Aufnahmen zur Sendung “Blick ins Land” im Jahre 1987. Unvergessen sind die Bilder, in denen der Musikverein aus dem Hubschrauber aufgenommen den Abspann zur Sendung musikalisch umrahmte. Ein weiterer Höhepunkt war im Jahre 2003 – ein begeisterndes Neujahrskonzert unter Mitwirkung des Kirchenchores “Cäcilia Verglicht”.
Mit der Jugend in die Zukunft
Nur ein Verein, der Jugendliche in seinen Reihen hat, kann unbesorgt in die Zukunft blicken. Darum hat sich die Orchestergemeinschaft Horath-Berglicht schon sehr früh diesen Leitsatz groß auf ihre Fahnen geschrieben.
Nachdem seit Bestehen der Musikvereine Horath und Berglicht die Ausbildung von Vereinsmitgliedern oder Dirigenten ausgeübt wurde, ist man seit dem Jahre 2000 übergegangen die Jugendlichen von Ausbildern der Kreismusikschule unterrichten zu lassen. Hier werden sie im Einzelunterricht an die Instrument herangeführt.
Um die immensen Unkosten einer Jugendausbildung teilweise abzudecken (die Musikvereine stellen die Instrumente und beteiligen sich finanziell an der Ausbildung, was heutzutage gar nicht mehr gang und gebe ist), wurde 2002 eine Veranstaltung “Jugend musiziert für die Jugend” ins Leben gerufen. Hier haben die Jungmusiker eine weitere Möglichkeit ihr Können unter Beweis zu stelle. Der Erlös ist allein für die Jugendausbildung gedacht und bietet überdies doch eine gute Gelegenheit zur Werbung in eigener Sache.