Musikverein Horath e.V.

Aus der Geschichte des Musikvereins Horath e.V.

Horath im Hunsrück – ein Tummelplatz der Geschichte
Der Ort Horath kann auf eine lan­ge his­to­ri­sche Vergangenheit zurück­bli­cken.
Der Ortsname der wahr­schein­lich aus “hoher Rodung” ent­stan­den ist, erscheint urkund­lich als Honraith erst­mals Anfang des 14. Jahrhunderts in Aufzeichnungen der Wildgrafen von Hunolstein.
In den Unterlagen des Bistums Trier ist nach­zu­le­sen, dass der Ort im Jahre 1398 durch Kauf an Kur – Trier über­ging.
Die Ortsgemarkung aber war, wie vie­le Ausgrabungsfunde erken­nen las­sen, schon seit grau­er Vorzeit bewohnt. Die Fundstücke bewei­sen ein­deu­tig, dass Kelten, Germanen, Treverer und Römer hier an recht güns­ti­gen Wohnplätzen ansäs­sig waren. Die anfäng­li­che Köhlersiedlung lag süd­west­lich der Römerstraße auch “Ausoniusstrasse” genannt – rings­um ein­ge­schlos­sen von dich­ten Laub‑, Nadel- und Mischwäldern.
Die Ausgrabungsfunde bele­gen die Besiedlung der Region für Ende des 1. Jahrhunderts  v. Chr. Somit ist die Geschichte des Horather Raumes mehr als 2000 Jahre alt.
Auch heu­te ist Horath und sein Waldgebiet ein belieb­tes Ausflugziel Erholungssuchender aus nah und fern und soll es auch blei­ben.

Aller Anfang ist schwer …
Der Musikverein Horath wur­de am 18.11.1956 anläss­lich einer Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Horath aus der Taufe geho­ben. Die Satzung des Musikzuges, der sich aus­schließ­lich aus Mitgliedern der Feuerwehr rekru­tier­te, datiert vom 30. Dezember 1956. Die trei­ben­den Kräfte waren der dama­li­ge Vorsitzende Johann Alt und der ehe­ma­li­ge Aktive Ferdi Sauer. Als Dirigent konn­te Johann Schemer aus Haag gewon­nen wer­den. Erwähnenswert ist, das der die Kapelle vie­le Jahre unent­gelt­lich lei­te­te. Die Mitglieder zeig­ten sich hier­für erkennt­lich und hal­fen ihrem Dirigenten bei wich­ti­gen Arbeiten in des­sen Landwirtschaft.
Die Musikkapelle soll­te “der Förderung von kul­tu­rel­len und kirch­li­chen Zwecken des Dorfes die­nen” – so woll­ten es die Gründer. Dieser Rahmen ist auch im gro­ßen und gan­zen geblie­ben, wie wir noch sehen wer­den. Die Musikkapelle gab sich den Namen: Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Horath.

Das lie­be Geld
Eine Musikkapelle ist eine “teu­re Angelegenheit”. Dass Instrumente teu­er sind, weiß jeder, der ein­mal die Auslagen einer Musikhandlung betrach­tet hat. Die Instrumente bestehen näm­lich aus hoch­wer­ti­gem Material und ver­lan­gen Präzisionsarbeit bei ihrer Herstellung. Mann muss­te sich also etwas ein­fal­len las­sen – und das taten die Mitglieder auch.
Durch Sammlungen im Ort – wobei auch Naturalien, näm­lich Roggen im Wert von 460 DM ein­ge­nom­men wurde‑, den Erlösen von 8 Theateraufführungen in Horath und sei­nen Nachbarorten, Tanzveranstaltungen sowie kom­mu­na­len und statt­li­chen Zuschüssen und pri­va­ter Spenden wur­de ein ansehn­li­cher Grundstock zusam­men­ge­tra­gen.
Im Wert von 1852 DM wur­den ein Es-Bass, zwei Flügelhörner, eine Trompete, ein Althorn sowie zwei Tenorhörner gekauft. Die Instrumente wur­den pünkt­lich – viel­leicht als Weihnachtsgeschenk an die Musiker – am 23.123.1956 gelie­fert.

Gott zur Ehre und den Menschen zur Freude
Schon im Jahre 1957 trat der Musikzug bei welt­li­chen und kirch­li­chen Feiern auf – ein Beweis für die Begeisterung und den Übungsfleiß der Musiker, aber auch für die inten­si­ven Bemühungen des Dirigenten.
Zahlreiche Anlässe geben im Laufe eines Jahres Gelegenheit, den Menschen Freude zu berei­ten. Weißer Sonntag, Fronleichnam, Weihnachte, Heldengedenktag, Muttertag, Hochzeiten, Kirmes sowie Musik- und Feuerwehrfeste im Ort und in der Nachbarschaft.
Die kul­tu­rel­le Bereicherung, die ein Musikverein für die dörf­li­che Atmosphäre dar­stellt, zeigt sich immer dann, wenn eine, gleich wie gear­bei­te­te kirch­li­che oder welt­li­che Veranstaltung geplant ist. Hier heißt es immer wie­der:”… und dann kann noch der Musikverein spie­len.” Das bedeu­tet nichts ande­res, als dass er bei vie­len Anlässen das Rahmenprogramm gestal­tet oder gar im Mittelpunkt steht.

Ausrichter des Kreismusikverbandfestes 1966
Nachdem der Verein im Jahre 1964 dem Musikverband bei­getre­ten war, konn­te man sich für grö­ße­re Aufgaben bewer­ben, die auch nicht lan­ge auf sich war­ten lie­ßen. Vom 21. – 23. Mai 1966 war der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Horath Ausrichter des Kreismusikverbandfestes.
Durch die Vergabe die­ses Festes an die Horather Feuerwehrkapelle gab der Kreismusikverband zu erken­nen, wel­che Beachtung er dem dama­lig noch jun­gen Verein schenk­te.
Der Rahmen des Festes und sein Verlauf waren groß­ar­tig – 26 Vereine, instru­men­tal wie vokal erfreu­ten die Menschen im gro­ßen Festzelt. Die Ausrichtung die­ses Festes war einer der Höhepunkte der bis­he­ri­gen Vereinsgeschichte.
Amüsant wäre da noch der Helferabend, der im November in der Gastwirtschaft Reuter von Zwischenfällen “über­schüt­tet” wur­de.
Der Chronist: “… Neben den 200 Litern Bier wur­den auch eini­ge Flaschen Schnaps aus­ge­schenkt. Daneben konn­te sich jeder an 2 Portionen Würstchen pro Person laben. Eine Bescheider Tanzmusik heiz­te die Stimmung auf. Diese, zusam­men mit dem Bier und Schnaps, waren auch Anlass dafür, dass die­ser wirk­lich har­mo­ni­sche Abend mit einer eben­so har­mo­ni­schen Rauferei ende­te.”

Bildung einer Orchestergemeinschaft
Im Jahre 1968 bil­de­te man mit dem Pfarrmusikverein Berglicht eine Orchestergemeinschaft. Der Situation gehor­chend, wur­de die­se kul­tu­rel­le Verbindung ger­ne ein­ge­gan­gen. Da bei­de Vereine den glei­chen Dirigenten hat­ten, war für den Horather Verein kein Übungsabend am Wochenende mehr frei. Wegen Schichtarbeit im Horather Werk konn­te an den Arbeitstagen näm­lich nicht geprobt wer­den.
Doch aus der Not wur­de eine Tugend: fort­an prob­ten und musi­zier­ten die Vereine gemein­sam, als ob es nie anders gewe­sen wäre. Die Blasmusik wur­de so zum Wegbereiter für grö­ße­re Harmonie und Freundschaft zwi­schen den bei­den Orten. Die Zusammenarbeit der zwei Vereine klapp­te und klappt bis zum heu­ti­gen Tag vor­züg­lich.
Durch das Anwachsen der Abteilung Blasmusik hat­te die Freiwillige Feuerwehr Horath nun zwei Schwerpunkte, näm­lich die eigent­li­che Feuerwehr und den Musikzug. Es war nicht immer leicht, die Belange bei­der Abteilungen gegen­ein­an­der abzu­wä­gen. Daher wur­de im Januar 1970 beschlos­sen, die Blaskapelle aus der Feuerwehr aus­zu­glie­dern und als  eige­nen Verein zu füh­ren – dem “Musikverein Horath e.V.”

Mit der Jugend in die Zukunft
Nur ein Verein, der Jugendliche in sei­nen Reihen hat, kann unbe­sorgt in die Zukunft bli­cken!
Das wur­de schon früh im Musikverein erkannt. Gaher ging der Aktive Alfred Martini schon 1966 dar­an und bil­de­te eine Flötengruppe mit 22 Jugendlichen im schul­pflich­ti­gen Alter aus. Mit die­ser Gruppe trat er auch beim Kreismusikverbandsfest 1966 auf. 14 von ihnen beka­men noch im glei­chen Jahr ein “rich­ti­ges” Blasinstrument.
Nach dem die Nachwuchsmusiker bis­her in alter Tradition von Aktiven Musikern oder den Dirigenten aus­ge­bil­det wur­den ging der Musikverein seit dem  Jahre 2000 dar­an die Jugendlichen über Ausbilder der Kreismusikschule an ein Instrument her­an­zu­füh­ren. Das heu­ti­ge Jugendorchester wir von dem lang­jäh­ri­gen 1. Trompeter des MV Horath Thomas Steffes gelei­tet.